Frankreichs Präsident Macron gibt die Werte der französischen Revolution von 1789 auf: „die Zeit der Volkssouvränität ist vorüber“

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2018_04_18 Die FDP begrüßt Macrons Straatsstreich in Europa

Mittagspause im Plenum. Ich nutze die Zeit für einen kurze Zusammenfassung meiner Eindrücke von Macrons Rede im Europäischen Parlament. #europakannmehr

Gepostet von Nadja Hirsch am Mittwoch, 18. April 2018

 

2017_10_09  Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister will nicht sparen

PARIS –  Der Wirtschafts- und Finanzminister Feankreichs, Bruno Le Maire, mächte den europäischen Sparvorgaben nicht mehr folgen. „Die Austerität kann nicht Europas Zukunft sein. Das ist eine Sackgasse. Spanien, Italien, Portugal haben alle mit mutigen Reformen ihre Wirtschaft neu aufgestellt“, meinte Le Maire gegenüber der „Welt“. Es sei auch „nicht der Sinn Europas, Haushaltskriterien einzuhalten und Sparmaßnahmen durchzuziehen“, ergänzte der Finanzminister. „Mit den Kriterien von Buchhaltern könne man niemanden zum Träumen bringen.“„Leider ist das europäische Projekt zu einem von Technokraten geworden“, meinte der Minister, behauptet jedoch, daß Frankreich im Jahr 2017 unter der Defizitgrenze von drei Prozent bleiben würde.

Le Maire sprach sich als Lösung „für eine Vertiefung“ der Euro-Zone aus. „Ich bin der festen Überzeugung, dass eine Vertiefung der Euro-Zone aus unserer Währungszone einen mächtigen und respektierten Wirtschaftskontinent machen wird.“ In Folge wiederholte der die jüngsten Vorgaben des französischen Präsidenten Macron: Ein europäischer Finanzminister müsse dafür sorgen, dass „wir nicht 19 verschiedene Wirtschaftspolitiken haben innerhalb einer Währungszone“, meinte Le Maire und ergänzte: „Diejenigen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern müssen, sollen das tun. Aber genauso müssen diejenigen, die zu wenig investieren, mehr investieren, damit auch die anderen davon profitieren. Das ist das Prinzip Europas“.

Der Minister warb für eine Initiative gegen von ihm so bezeichnetes „Steuerdumping“ in Europa: „Steuerdumping hat keine Zukunft. Wir können nicht akzeptieren, dass manche Länder der Euro-Zone einen Körperschaftsteuersatz von 12,5 Prozent haben“, meinte Le Maire.

Er warb außerdem für die französische Initiative, die großen und weltweit operierenden Internet-Konzerne stärker zu besteuern.

Das hervorragende Abschneiden der AfD bei der Bundestagswahl führte Le Maire als Grund an, jetzt noch schneller zu handeln: Das Wahlergebnis sei „ein starkes Signal“. Es zeige deutlich, daß es „keine andere Option gebe, als in Europa für Europa entschlossen voranzuschreiten“.

 

2017_09_26 Frankreichs Präsident Macron will eine „Neugründung Europas“

PARIS – Der frisch ins Amt gewählte Präsident Frankreichs quengelt weiter. Zwei Tage nach der Bundestagswahl konfrontiert er die Deutschen mit seiner „Vision“ eines neuen Europa. Es lisgt nahe anzunehmen, daß dieses „neue Europa“ genau so aufgebaut ist, daß es die durch Frankreich selbst verschuldeten Probleme „löst“. So liest man:

Er drängte außerdem auf einen eigenen Etat für die 19 Staaten der Eurozone, um gegen finanzielle Turbulenzen gewappnet zu sein. „Wir brauchen ein gestärktes Budget im Herzen von Europa, im Herzen der Eurozone“, sagte Macron. Bisher umfasst der Haushalt der gesamten EU knapp 160 Milliarden Euro pro Jahr und es gibt keine eigenen Schulden.

Er forderte auch einen eigenen Finanzminister für die Eurozone. In Deutschland und bei der EU-Kommission gibt es Bedenken gegen solche weitgehenden Reformvorhaben. Widerstand gegen einen Eurozonenhaushalt gibt es vor allem bei der FDP, die nach der Bundestagswahl als potenzieller Koalitionspartner gilt.

Macron forderte darüber hinaus ein europäisches Verteidigungsbudget und eine gemeinsame Interventionstruppe. Diese soll zum Beginn des kommenden Jahrzehnts geschaffen werden. Europa solle dann auch eine „gemeinsame Doktrin“ haben. Europa müsse im Verteidigungsbereich eine gemeinsame strategische Kultur entwickeln. Er schlage vor, in den nationalen Armeen der Mitgliedstaaten freiwillig Soldaten aus allen anderen europäischen Ländern aufzunehmen, sagte Macron. Frankreich werde mit dieser Initiative in seinen Streitkräften beginnen.

Macron schlug auch vor, eine „europäische Staatsanwaltschaft“ zu schaffen, um den Kampf gegen den Terrorismus zu verstärken. Außerdem will er eine „europäische Asylbehörde“ ins Leben rufen, um schneller über die Anträge von Flüchtlingen entscheiden zu können. Zudem schlug der Präsident einen europäischen Zivilschutz vor, um die EU besser gegen Naturkatastrophen zu wappnen.

Eingentlich schlägt also Macron genau all das vor, was das Bundesverfassungsgericht im Lissabon-Urteil als „rote Linie“ definiert hat, die nicht überschritten werden dürfe, ohne daß es sich um einen Staatsstreich handeln würde.

2017_09_23  Frankreichs Präsident Macron warnt vor „europäischem Bürgerkrieg“

 Begleitend zu seiner „Europainitoative“ warnt Macron vor einem „Europäischen Bürgerkrieg“, ganz so als ob er diesen in Frankreich in den Vorstädten der Großstädte nicht schon  längst habe.

Seine Äußerungen kommen vor einer mit Spannung erwarteten „Europainitiative“ Macrons, deren konkrete Inhalte er am kommenden Dienstag in der Pariser Sorbonne vortragen will. Macron hatte betont, dass er mit Vorschlägen für eine Reform von Europäischer Union (EU) und Eurozone bis zum Ergebnis der deutschen Bundestagswahlen warten will. Das war als bewusste Zurückhaltung gegenüber dem deutschen Wahlkampf zu verstehen.

Doch offenbar wird Macron jetzt nervös. Französischen Zeitungsberichten zufolge fürchtet er ein zu starkes Abschneiden der deutschen Liberaldemokraten (FDP), die sich gegen seine schon bekannten Vertiefungspläne für EU und Eurozone ausgesprochen haben. Insbesondere Macrons zuletzt in einem Interview angedeutete Vorstellung, die Eurozone mit einem dreistelligen Milliardenhaushalt auszustatten, stieß in Deutschland weit über die FDP hinaus auf Kritik.

2017_09_13 Der Spiegel verschweigt den Deutschen die Abschaffung der Volkssouveränität  durch Frankreichs Präsident Macron

HAMBURG – Man möchte meinen, daß es Aufgabe eines Nachrichtenmagazins ist, der Bevölkerung wichtige Nachrichten zugänglich zu machen.

Jedenfalls ist es dem Spiegel, als einem der führenden Nachrichtenmagazine Deutschlands nicht gelungen, die Vergatterung der Diplomaten Frankreichs auf „neue Werte“ den Deutschen mitzuteilen. Die Aufgabe der in der Revolution 1789 blutig erkämpften Rechte scheint dem Spiegel keine Nachricht Wert zu sein. Vielmehr verwiest der Spiegel auf eine Rede Macrons nach den Bundestagswahlen:

Wie genau Macrons Vorschläge für die Eurozone aussehen, wird im Bundestagswahlkampf jedoch womöglich keine Rolle mehr spielen. Seine Pläne für die Zukunft der EU will der Elysée-Chef wohl erst am 26. September vorstellen – zwei Tage nach der Bundestagswahl. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Diplomatenkreise. Eine Bestätigung hierfür steht bislang aus.

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel zeigte sich derweil ebenfalls offen für Reformen. „Mit Emmanuel Macron steht ein engagierter Reformer an der Spitze Frankreichs“, sagte er. „In Deutschland brauchen wir eine neue Bundesregierung, die mit Mut und Zuversicht Europa weiterentwickeln möchte.“

2017_09_06 Frankreichs Präsident Macron „es gibt keine Volkssouveränität mehr, weder in Frankreich noch in Europa“

PARIS – Mit seiner Grundsatzrede vor den ranghöchsten Diplomaten Frankreichs hat Präsident Macron zwei Wochen vor der Bundestagwahl in Deutschland seine Vorstellung einer Organisation der Welt vorgestellt. Darüber hinaus hat er skizziert, wie er die ihm zur Verfügung stehenden Instrumente verwenden will.

In den  deutschen Medien wurde  diese Rede verschwiegen. Ihr Inhalt jedoch ist eindeutig und läßt erkennen, was die Führer der Völker Europas im Schilde führen, ohne es ihren Völkern mitzuteilen. Es ist den Worten von Macron zufolge nicht mehr, aber auch nicht weniger, als die Entmachtung des Volks als Träger der Nation.

Nach Auffassung von Macron gebe es keine Volkssouveränität mehr, weder in Frankreich noch in Europa. Damit  gebe es auch keine nationalen oder supranationalen Demokratien. Es gebe darüber hinaus auch kein kollektives Interesse der Republik mehr. An deren Stelle gebe es nur einen vielfältigen Katalog von Dingen und Ideen, die Gemeingut bilden würden.

Seinen Botschaftern teilte mit, daß diese nicht mehr die Werte ihres Landes zu verteidigen hätten, sondern vielmehr Gelegenheiten ausmachen sollen, um im Namen des Europäischen Leviathans zu handeln.

Die EU-Administration behandele manche Konflikte genauer, so Macron, und entwickle darüber hinaus auch ein Programm der wirtschaftlichen Kolonisation der Levante und Afrikas.

Um Frankreich wiederaufzubauen, wäre es absurd, zum alten Konzept der nationalen Souveränität zurückzukehren. Im Gegenteil, man muss fortschreiten, indem man die zur Verfügung stehenden Hebel ergreift. Deshalb ist heute dass Motto: „Unsere Souveränität ist das Europa“.

Dieses Europa sollte von Angela Merkel und ihm gemeinsam regiert werden,

Natürlich ist die Europäische Union ein Monster, „ein Leviathan“. Sie hat keine allgemein anerkannte Legitimität, aber wird legitim, wenn sie ihre Staatsbürger schützt. In ihrer derzeitigen Form wird sie durch das deutsch-französische Paar beherrscht. Er, Emmanuel Macron und Bundeskanzlerin Angela Merkel können sie daher gemeinsam regieren.

Und auch die ersten Initiativen sind schon abgesteckt:

Er hat bereits mit der Kanzlerin beschlossen, in vier Bereichen tätig zu sein: 
- Der Schutz der Arbeitnehmer; 
- Die Reform des Asylrechts und die europäische Zusammenarbeit im Bereich der Migration; 
- Die Definition einer Handelspolitik und der Instrumente der Kontrolle über strategische Investitionen; 
- Die Entwicklung des Europas der Verteidigung.

Hochinteressantes verkündet der Präsident Frankreichs über die Gründe dieser Initiative. Angeblich würde die deutsche Wirtschaft sie benötigen, wobei er allerdings nicht erwähnt, daß die größten im DAX gelisteten Unternehmen der deutschen Wirtschaft bis dato kaum 100 do bezeichnete „Flüchtlinge“ aufgenommen hatten.

Die Europäische Zusammenarbeit im Bereich der Migration wird die Schwellenwerte der Gastfreundschaft festlegen, die die deutsche Industrie braucht, während die Reform des Asylrechts die Aufnahme-Kapazität von Frankreich innerhalb des Schengen-Raums festlegen wird.

Auch die nationalen Armeen sollen zu Gunsten einer EU-Armee aufgelöst werden:

Das Europa der Verteidigung wird die Vereinigung der Armeen der Union erlauben und sie gemeinsam für das Bestreben der NATO integrieren.

Um das schnellstmöglich umzusetzen, bleibt das Prinzip der Einstimmigkeit bestehen, jedoch suchen sich F&D dazu situativ ihre Abnickstaaten selbst aus:

Um die Europäische Union schneller voranzutreiben werden Frankreich und Deutschland gestärkte Zusammenarbeit zu verschiedenen Themen organisieren, indem sie ihre Partner ad hoc auswählen. Man wird dann das Prinzip der Einstimmigkeit beibehalten, aber nur zwischen vorgewählten Staaten, die bereits untereinander einig sind.

Außerdem wird ein neuer Wertekanon gebildet, der sich nicht mehr an den Grundwerten der französischen Republik von 1789 orientiert:

Der Zusammenhalt dieses Ensembles wird mit vier gemeinsamen Werten stattfinden: 

  1. - „Die Wahl- und repräsentative Demokratie, („Die Wahl- und repräsentative Demokratie“ wird nur auf lokaler Ebene gelten (Gemeinschaften von Gemeinden und administrativen Regionen, da die Gemeinden und Departements wahrscheinlich verschwinden werden), da es keine nationale Souveränität mehr gibt) 
  2. - Achtung der menschlichen Person, („Respekt vor der menschlichen Person, religiöse Toleranz und Freiheit“ werden im Sinne des Übereinkommens zum Schutz der Menschen-Rechte und der Grundfreiheiten verstanden und nicht mehr im Sinne der Erklärung von 1789, obwohl sie in der Präambel der Verfassung steht) 
  3. - religiöse Toleranz und Meinungsfreiheit, 
  4. - und den Glauben an den Fortschritt.“ 

Macron entläßt die Diplomaten aus der „Pflicht zur Verteidigung der Werte Frankreichs“:

„Dafür brauchen wir (…) uns in die Geschichte der bestehenden Allianzen eingliedern und opportunistisch, Umstands-Allianzen bilden, die uns erlauben, effektiver zu sein“. Die Rolle der Diplomaten ist daher nicht mehr, die Werte Frankreichs langfristig zu verteidigen, sondern kurzfristig Gelegenheiten erschnüffeln und günstige Geschäfte machen.

Macron vergattert die Diplomaten auf die neuen Werte:

Sind dieser Rahmen der Europaarbeit und diese Methode einmal gestellt, dann wird die Funktion der französischen Diplomatie sein, sowohl für die Sicherheit der Franzosen durch die Teilnahme an „der Stabilität der Welt“ zu sorgen, als auch bei der Verteidigung des „universellen Allgemeingutes“ an Einfluss zu gewinnen.

Seiner Aussage nach sind mit  dem Fall der Mauer auch die nationalen Souveränitäten aufgehoben:

Da seit dem Fall der Berliner Mauer und dem Ende der nationalen Souveränität es keinen herkömmlichen Feind mehr gibt, braucht Frankreich keine Armee mehr, um sein Territorium zu verteidigen. Aber es muss einem unkonventionellen Feind begegnen, dem „Islamistischen Terrorismus“, der von Frankreich eine allgegenwärtige Polizei und eine Projektionsstreitkraft verlangt, die in der Lage ist, in den Brandstätten des Terrorismus im Ausland einzugreifen: in Syrien und im Irak auf der einen Seite, in Libyen und der Sahel-Zone auf der anderen. Natürlich ist es diese Änderung des Zieles und kein Budget-Problem, das Präsident Macron dazu führte, den obersten Stabschef der Armee zu entlassen. Es bleibt aber noch die Polizeireform.

 

2014_06_04 Frankreich ist noch immer total bankrott

EUROPA – hat gewählt! Die Bevölkerung der EU hatte in den EU-Wahlen auch darüber abgestimmt, wie weit sich das die Räterepublik in Brüssel inzwischen von der Realität der Bürger in den EU-Staaten entfernt hat. Die Brüssel-kritischen Parteien wurden vielerorts zur stärksten oder zweitstärksten Kraft gewählt. Dies belegt, daß die Lage der EU nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch immer problematischer wird! Den Ausspruch, daß Frankreich bankrott ist, hat die Presse in Deutschland

Auch ging die Wettbewerbsfähigkeit Frankreichs seit der Einführung des Euro inzwischen nahezu gänzlich verloren, wie nicht nur die rund 25 Prozent oberhalb der deutschen liegenden Lohnstückkosten beweisen. Fehlende Innovation und zu hohe Kosten ließen die französische Industrieproduktion seit 2000 um 16,7 Prozent sinken, wobei einer der wichtigsten Sektoren, der nunmehr am Staatstropf (!) hängende Automobilbau, nach einem Produktionseinbruch von 51,1 Prozent seit Ende 2004 nur noch als ein Schatten seiner selbst bezeichnet werden kann. Wen wundert es da, dass die Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung seit 35 Monaten in Folge neue Rekordstände erreicht (5,2 Millionen Arbeitslose im April 2014!), und die Jugendarbeitslosigkeit bei alarmierenden 23,4 Prozent liegt.

Zu allem Überfluss wird die „Grande Nation“ von Korruptionsskandalen erschüttert, und von einem Präsidenten geführt, der völlig unfähig ist, irgendwelche Reformen durchzusetzen. Das vernichtende Urteil des französischen Arbeitsministers Michel Sapin, ausgesprochen bereits 2013, gilt heute umso mehr: „Es gibt einen Staat, aber es ist ein Staat, der total bankrott ist.“

Gibt man das Zitat „Es gibt einen Staat, aber es ist ein Staat, der total bankrott ist“ in google ein und setzt man als Obergrenze das Datum 31.12.2013, so gibt es nur eine einzigen Treffer. Der Focus war die einzige deutsche Zeitung, die in Deutschland darüber im Jahr 2013 berichtete und sie lieferte auch ein Beispiel, warum Frankreich in diese Lage gekommen ist. Ein geschockter Investor aus den USA kann folgende Geschichte erzählen:

Wie die französische Wirtschaft in der Praxis funktioniert, schilderte jüngst Maurice M. Taylor, Chef des amerikanischen Unternehmens Titan, in einem Brief an den französischen Industrieminister Arnauld Montebourg. Der Franzose hatte händeringend Investoren für eine bankrotte Reifenfabrik gesucht, vom US-Boss aber eine kalte Abfuhr erhalten: „Die französischen Beschäftigten bekommen hohe Gehälter, aber sie arbeiten lediglich drei Stunden. Sie haben eine Stunde für ihre Pausen und das Mittagessen, unterhalten sich drei Stunden und arbeiten drei Stunden. Ich habe das den Gewerkschaftern ins Gesicht gesagt, und sie haben mir geantwortet, das sei so in Frankreich.“

Konkret ging es um das von der Schließung bedrohte Goodyear-Reifen-Werk, welches dieser kaufen wollte. Die unbrauchbare Arbeitsmoral der als „so bezeichnete Arbeiter“ charakterisierten Angestellten in Verbindung mit den Forderungen der Gewerkschaft brachten den Investor dazu den Kauf nicht zu tätigen:

He told France Info radio today: ‚You can’t buy Goodyear. Under your laws, we have to take a minimum of 662 or 672 employees. You can’t do that. The most you could take is 333. There’s no business for that plant now.

‚You guys have got to wake up over there and tell the unions, “Hey if they’re so smart, they should buy the factory“.

‚It’s stupid. It’s the dumbest thing in the world. France should just become communist and then when it goes all bad like Russia did, then maybe you’d have a chance.‘

In Folge waren wieder über 1100 Arbeitsplätze vernichtet.  Und wieder gibt es in Frankreich keine Änderungen. Auch auf EU-Ebene werden keine Änderungen von Frankreich erzwungen.

 

2013_03_30 Französischer Arbeitsminister: Frankreich ist total bankrott

PARIS – Michel Sapin ist ein französischer Politiker der Parti Socialiste (PS) und seit August 2016 Wirtschafts- und Finanzminister. Zuvor war er ab 2012 Minister für Arbeit, Beschäftigung, Berufsausbildung und den sozialen Dialog und ab 2014 Finanz- und Haushaltsminister. Sapin weiß also wovon er redet. Was er sagt ist jedenfalls hochdramatisch.

Trotz dieser vernichtenden Eigeneinschätzung unternimmt Frankreich keinerlei ernsthafte Anstrengungen den eigenen Anspruch in Einklang zu den eigenen Leistungen zu bringen.

Einen weiteren Beitrag zu dieser Situation leistete die Politik in Frankreich. So ließ der damalige Präsident Frankreichs kurz vor dem Ausbruch der Zypernkrise ließ im Februar 2013 lauthals verlauten: „Die Eurokrise ist vorüber!“ Im Januar 2014 wurde dann bekannt, dass Hollande seit geraumer Zeit von dem deutschen ehemaligen VW-Funktionär Peter Hartz „beraten“ wird.

Die Probleme, in welchen Frankreich steckt wirken jedenfalls unlösbar:

Von 2008 bis 2014 stieg die Staatsverschuldung in Frankreich von 65 Prozent auf über 94 Prozent. Seit 1974 hat das Land keinen Budgetüberschuss mehr erwirtschaftet. Die Schulden wuchsen alleine seit 2005 um 700 Milliarden Euro auf 1,9 Billionen Euro.Nur zur Erinnerung an die Adresse des Mitgründers von EWG, EU und Euro: 60 Prozent sollen laut Maastricht-Vertrag die Obergrenze sein.

Die französische Wirtschaft hat offenbar endgültig den Anschluss an die ökonomische Weltspitze verloren. Zahlreiche französische Unternehmen sind nicht mehr wettbewerbsfähig, und Güter mit dem Label „Made in France“sind auf dem Weltmarkt schon lange nicht mehr erste Wahl.

Seit Einführung des Euro hat Frankreichs Export ein Drittel seiner Weltmarktanteile verloren. Der Anteil der Industrie am französischen Bruttoinlandprodukt (BIP) sank von 18 auf 12,6 Prozent, während der Industrieanteil in Deutschland von24,8 auf 26,2 Prozent anstieg.

Die Zahlen sprechen eine beredte Sprache: Seit 2007 verlor Frankreichs Industrie fast eine halbe Million Arbeitsplätze.Der Anteil Frankreichs an den Weltexporten ist von über 6 Prozent im Jahr 2000 auf unter 4 Prozent im Jahr 2012 gesunken. Zwischen Deutschland und Frankreich wechseln jährlich Waren im Wert von 167,4 Milliarden Euro den Besitzer. Mit einem Volumen von mehr als 101 Milliarden Euro entfällt der größte Teil davon auf deutsche Exporte an unsere Nachbarn. Das sind fast 30 Milliarden Euro mehr als der Umfang des Exports in die in dieser Hinsicht zweitplazierten USA. In den Monaten Januar bis September 2013 hat sich das Ungleichgewicht zwischen Deutschland und Frankreich weiter verfestigt. Die Ausfuhren von Deutschland nach Frankreich beliefen sich auf 75 Milliarden Euro und die Einfuhren auf nur 47,6 Milliarden Euro.

„Zugespitzt gesagt, bauen wir heute einen Renault zu den gleichen Lohnstückkosten wie einen BMW.“

Patrick Artus, professor an der paris school of economics

Während Frankreich zum Zeitpunkt der Euro-Einführung 1999 bei den Lohnstückkosten noch hinter Deutschland lag, liegen diese in Frankreich inzwischen fast 25 Prozent über denen der Bundesrepublik.Was auch daran liegt, dass der gesetzliche Mindestlohn in Frankreich kontinuierlich angehoben wurde, und zwar auf derzeit 9,19 Euro pro Stunde oder 1400 Euro im Monat. Mit diesen Sätzen liegt das Land im weltweiten Vergleich im Spitzenfeld.Frankreichs üppiges Sozialsystem mit seinem beinharten Kündigungsschutz, der 35-Stunden-Woche und bis zu neun Wochen Urlaub wird dem Land jetzt jedoch ganz offensichtlich zum Verhängnis.

Doch das Erstaunliche: niemand ergreift bei diesen Fakten ernsthafte Maßnahmen. Weder die EU, noch Frankreich, noch ein anderes Land. Man könnte fast den Eindruck bekommen, daß es sogar politisch gewollt ist, die Probleme nicht zu lösen, sondern noch weiter anschwellen zu lassen.