BERLIN / MÜNCHEN – Im kommenden Jahr 2018 werden sich die Niederlage und die so bezeichnete „Revolution“ in Deutschland das hundertste Mal jähren. Zu diesem Zweck wird sicherlich wieder eine Menge Literatur über dieses Ereignis auf den Markt gekippt werden, welche nur einen Zweck hat: die gängige Sichtweise der Geschichte zu verherrlichen und darüber zweierlei vergessen zu machen:
- daß die Niederlage Deutschlands im ersten Weltkrieg maßgeblich durch den Zusammenbrauch des Vielvölkerstaats Österreich-Ungarn beschleunigt wurde und nicht etwa durch den Matrosenaufstand in Kiel
- daß durch den vulgären Umgang der Alliierten mit diesem Zusammenbruch der Keim für weitere und noch größere Katastrophen bereits gelegt wurde .
In Folge dieser Niederlage der beiden Kaiserreiche in Deutschland und Österreich entzündeten sich zahlreiche Umsturzversuche innerhalb des linken Lagers. Die SPD kämpfte in dieser Zeit blutig gegen die USPD und die Spartakisten und ab 1.1.1919 gegen die Kommunisten. Die SPD vertrat hierbei die historisch wichtige Position des Aufbaus eines parlamentarischen Regierungssystems. Ihre Gegner bei der USPD und bei den Spartakisten und später den Kommunisten vertraten hierbei die Position des Aufbaus eines Rätesystems.
Die sich an dieser Frage entzündenden Konflikte wird die SPD insbesondere im Ringen mit den Spartakisten mit Waffengewalt austragen. Bei diesem innersozialistischen Bürgerkrieg werden in den kommenden Jahren tausende Menschen in Deutschland zu Tode kommen. Da die gegnerischen Spartakisten und Kommunisten oftmals ehemalige SPD-Mitglieder waren, ließ die SPD sozusagen mit Hilfe der unter ihrem Kommando stehenden Regierungstruppen und Freikorps ihre eigenen ehemaligen Mitglieder erschießen.
Diese tragischen Vorkommnisse haben sich so tief in das Bewußtsein der SPD eingebrannt, daß sie sich bis heute weigert diese Vorkommnisse vorurteilsfrei aufzuarbeiten. Der in diesem Zusammenhang durch die SPD benutzte Begriffscode für die von der SPD kommandierten und auf die SPD-Regierung vereidigten Regierungseinheiten lautet in der Hoffnung, sich damit nicht zu beschäftigen zu müssen: „rechte Freikorps“ oder „praefaschistische Organisationen“.
In diesem Beitrag werden wir zentrale Passagen aus dem SPD-Organ „Vorwärts“ kommentiert veröffentlichen. Warum wir dies tun ist ganz einfach:
Der SPD-Chef Martin Schulz hat dieser Tage angekündigt bis zum Jahre 2025 das von der SPD eigentlich in Deutschland geschaffene parlamentarische Regierungssystem so weit auszuhöhlen, daß das deutsche Parlament praktisch keinerlei Regierungsgewalt mehr hat. Mit Hilfe der Verlagerung von Souveränität auf die EU-Ebene wird diese Regierungsgewalt auf die EU-Verlagert. Die EU jedoch durch durch ein Rätesystem (z.B. den Ministerrat) und nicht durch ein Parlament regiert.
Im Kern bedeutet dies historisch betrachtet wohl, daß Martin Schulz und mit ihm die SPD zugeben würde, daß sie die tausenden ehemaliger Mitglieder, die dann als Spartakisten und Kommunisten gegen sie gekämpft hatten, wohl umsonst erschießen hat lassen!
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1918_12_10 (Dienstag) Vorwärts
Nr. 339 Morgenausgabe
Das Parteiorgan der SPD „Vorwärts“ meldet auf seiner Seite 1, die Vereidigung der Garde-Kavallerie-Schützen-Division auf die anwesenden (U)SPD-Größen UND auf den SPD-Staat
Die Garde-Kavallerie-Schützen-Division (GKSD) wurde im Frühjahr 1918 aus der von der Ostfront zurückgekehrten Garde-Kavallerie-Division und Teilen anderer Divisionen aufgestellt. Divisionskommandeur war GeneralleutnantHeinrich von Hofmann, Erster Generalstabsoffizier Hauptmann Waldemar Pabst.
Der erste große Einsatz nach Kriegsende und auf deutschem Boden wird dieser auf den SPD-Staat vereidigten Einheit dann während der Weihnachtskämpfe am 24. Dezember 1918 ins Haus stehen.
Danach wird die Garde-Kavallerie-Schützen-Division durch ihren Einsatz bei der Niederschlagung des Spartakusaufstands beteiligt sein. Bei diesem von der SPD-Regierung befohlenen Unternehmen werden auch im Januar 1919 auch die ehemaligen SPD-Mitglieder Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg zu Tode kommen. Das Mitglied der GKSD Waldemar Pabst wird über deren Tod dann später andeuten, daß deren Tod von der SPD-Regierung wohl gewollt war.
Im April und Mai 1919 wird die GKSD Einheit dann auch eingesetzt werden, um die Münchener Räterepublik zu stürzen.
Im Jahre 1920 wird sich diese Einheit dann im Kapp-Lüttwitz-Putsch gegen die SPD-Regierung stellen.
Die SPD wird diese auf sie vereidigte Garde-Kavallerie-Schützen-Division dann später in eine Reihe mit den „Freikorps“ stellen und sie als „Rechte“ diskreditieren. Bevor die SPD diese Einheit und deren Soldaten fallen lassen wird, wird die SPD von 1918 bis 1920 aber diese Einheit dazu einsetzen, der SPD im Kampf gegen die Kommunisten die Macht im Reich zu sichern.
Von besonderem Interesse ist aus unserer Sicht daher der in diesem Artikel abgedruckte Wortlaut der Ansprache Friedrich Eberts (SPD).
„…Das alte System ist gestürzt, das deutsche Volk ist gewillt, neue Verfassungsformen zu schaffen… Wir sind von unserem Volk mit der einstweiligen Führung der Regierungsgeschäfte betraut…Wir dürfen hoffen, daß Sie uns bei der Lösung unserer schweren Aufgabe unterstützen werden. Ich bitte Sie folgendes Gelöbnis abzulegen: „Wir geloben, zugleich im Namen der von uns vertretenen Truppenteile, unsere ganze Kraft für die einige deutsche Republik und ihre provisorische Regierung, den Rat der Volksbeauftragten einzusetzen“…
Die so auf Republik und Reichsregierung verpflichteten Truppen werden am Dienstag ihren Einzug durch das Brandenburger Tor halten…
Es bedarf keines Hinweises darauf, daß diese Stelle und mit ihr alle Truppen entschlossen hinter der Regierung stehen.“
Interessant ist die Liste der Namen von Personen, die in dieser ienheit dienten und die auf die SPD-Regierung und auf den von der SPD geschaffenen deutschen Nationalstaat vereidigt wurde. Darunter waren z.B.:
- Wilhelm Canaris (als Verbindungsoffizier), Admiral, Leiter des Amtes Ausland/Abwehr im Oberkommando der Wehrmacht, 1945 als Widerstandskämpfer hingerichtet
- Paul Jorns, Kriegsgerichtsrat der GKSD
- Rudolf Liepmann, Beschuldigter an der Tötung von Karl Liebknecht
- Ulrich von Ritgen, Beschuldigter an der Tötung von Karl Liebknecht
- Otto Runge Beschuldigter an der Verletzung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg
- Hermann Souchon, Beschuldigter an der Tötung von Rosa Luxemburg
- Heinrich Stiege Beschuldigter an Beteiligung bei der der Tötung an Karl Liebknecht
- Ernst Tamschik Beschuldigter an der Tötung von Leo Jogiches und Heinrich Dorrenbach
- Kurt Vogel, Beschuldigter an der Tötung von Rosa Luxemburg
- Darüber hinaus zahlreiche später führende Mitglieder der National Sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei und ihrer so bezeichneten „SS“ bzw. „Wehrmacht“.
All diese Leute waren also einmal auf die SPD-Regierung und den von ihr geschaffenen deutschen Nationalstaat vereidigt und haben im Kampf gegen die Kommunisten ihr Leben dafür eingesetzt, die SPD an der Macht zu halten. Die SPD wird es ihnen im Winter 1919/1920 nicht danken und sie fallen lassen, dazu aber später mehr.
Aus dieser Vorwärts-Meldung geht also hervor, daß die höchsten Honoratioren der SPD anwesend waren, um diese Einheit auf die SPD-Regierung UND auf die ganzdeutsche nationale Republik zu vereidigen, die die von Königen regierten Einzelstaaten abgelöst hatten. Es war also die SPD und keine andere Partei, die aus dem Konkurs der vom Kaiser koordinierten deutschen Königreiche und Fürstentümer den deutschen Nationalstaat geschaffen hat.
Der deutsche Nationalstaat ist also ein historisches Produkt der SPD! Da diese simple historische Tatsache heute bei einem großen Teil der SPD-Mitglieder und wohl bei annähernd 100% der JUSOS einen Herzstillstand auslösen dürfte, vermeidet die SPD-Führung die Verbreitung dieser Fakten und erzählt ihren Mitglieder lieber, daß es sich bei diesen Einheiten um „Rechte“ handeln würde und hofft, damit einer Vertiefung dieses Themas ausweichen zu können.
Das Parteiorgan der SPD „Vorwärts“ geißelt die gewaltsame Expansion der Polen
Meldung aus dem „Vorwärts“ über einen „…Kampf der Polen gegen die Juden und Ukrainer…“:
Bericht über den bewaffneten Überfall von Spartakisten auf den bayerischen SPD-Innenminister Auer
In München hat am 7.12. eine Gruppe Spartakisten den bayerischen Innenminister Auer (SPD) überfallen und unter Vorhalten der Waffen zur „Abdankung“ gezwungen. Eduard Auer berichtet von diesem Vorkommnis:
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1918_12_11 (Mittwoch) „Vorwärts“
Nr. 340 Morgenausgabe:
Einen Monat vor der Tötung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg Ultimatum der Alliierten an die SPD-Regierung
Über diese Meldung des „Vorwärts“ und ihre Hintergründe schweigen so gut wie alle Geschichtsbücher. Der Meldung entnehmen wir, daß Die Siegermächte die SPD-Regierung vor die Wahl stellen, die „Liebknechtgruppe“ unter keinen Umständen zum Sieg kommen zu lassen. Die SPD-Regierung hat daher alle Arbeiter- und Soldatenräte aufzulösen, andernfalls wird in Deutschland einmarschiert:
„Wir haben bereits berichtet, daß die Entente ein neues Ultimatum an Deutschland vorzubereiten scheine, um die sofortige „Wiederherstellung gesetzmäßiger Ruhe und Ordnung“ zu erzwingen… Wie der „Temps“ berichtet, liegt eine Note der Alliierten an Deutschland auf eine sofortige Auflösung der gesamten Arbeiter- und Soldatenräte der Pariser Konferenz zum Beschluß vor. Die Note, die nach Wilsons Ankunft abgesandt werden soll, setzt eine vierwöchige Frist zur Wiedereinsetzung der rechtmäßigen Behörden, nach deren Ablauf die Alliierten selbst die Bekämpfung des Bolschewismus in Deutschland in die Hand nehmen werden… Die „Times schreibt, daß ein Sieg der Liebknechtgruppe für die Alliierten die Aufforderung sei, in Deutschland einzumarschieren, um dort die Ordnung herzustellen.“
Dieses Ultimatum ist aus Sicht der Siegermächte auch nachvollziehbar, denn wenn die Kriegsgegner aus der „Liebknechtgruppe“ die Macht übernehmen würden, dann würde für die Alliierten die gesamte Kriegsbeute in Frage stehen.
Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg werden jedenfalls in einem Monat und vier Tagen, also am 15.1.1919 durch Mitglieder der gestern vor 99 Jahren auf die SPD vereidigten Garde-Kavallerie-Schützen-Division getötet werden.
Friedrich Ebert (SPD) begrüßt die in den durch die SPD neu geschaffenen deutschen Nationalstaat zurückkehrenden Truppen mit: „Kein Feind hat Euch besiegt“
Die (mit Verspätung) von der Front zurückkehrenden Truppen werden durch Friedrich Ebert persönlich begrüßt. Die dabei durch Friedrich Ebert (SPD) gehaltene Rede wurde im SPD-Parteiorgan „Vorwärts“ komplett abgedruckt (vgl. mittlere Spalte). Diese Rede ist aus zwei Gründen bedeutend:
Sie ist erstens bedeutend, weil sie mit dem Satz „Kein Feind hat Euch besiegt“ eine Denkfigur unter den Lesern des SPD-Parteiorgans „Vorwärts“ enthält, die in den darauffolgenden Jahren als „Dolchstoßlegende“ bekannt werden wird.
Sie ist zweitens bedeutend, weil Friedrich Ebert (SPD) den deutschen Nationalstaat erwähnt, den die SPD im Rahmen der Novemberrevolution herbeigeputscht hat und daß den Regierungstruppen nun die Aufganbe zukommt, diesen deutschen Nationalstaat zu schützen.
Am 9.12.2017, also ziemlich genau 99 Jahre später wird Martin Schulz dann auf dem SPD-Parteitag verkünden, daß nun die SPD den von der SPD einst geschaffenen deutschen Nationalstaat bis zum Jahre 2025 in die „Vereinigten Staaten von Europa“ einbringen wird. Dies kann praktisch wohl nur so verstanden werden, daß Martin Schulz den deutschen Nationalstaat in einem EU-Vielvölkerstaat auflösen möchte und damit das Werk seines SPD-Parteigenossen Friedrich Ebert vernichten möchte. Die Partei, die den deutschen Nationalstaat, also die dieses Werk der SPD bewahren möchte, also die AfD diskreditiert der selbe Martin Schulz als Leute, die deswegen „bekämpft werden müssen“ und als „Rechte„.
Ausschnitte aus der Rede von Friedrich Ebert: „…Kein Feind hat Euch überwunden. Erst als die Übermacht der Gegner an Menschen und Material immer drückender wurde, haben wir den Kampf aufgegeben…„. Dieses Zitat ist wohl die bekannteste Stelle aus dieser Rede.
Diese Rede hat jedoch wie erwähnt noch einen zweiten interessanten Inhalt: „Erhobenen Hauptes dürft Ihr zurückkehren. Nie haben Menschen Größers geleistet und gelitten als Ihr. Im Namen des deutschen Volkes tiefsinnigen Dank und noch einmal herzlichen Willkommensgruß in der Heimat. Ihr findet unser Land nicht so vor, wie Ihr es verlassen habt. Neues ist geworden,die deutsche Freiheit ist entstanden. Die alte Herrschaft…. hat das deutsche Volk abgeschüttelt. Es hat sich selbst zum Herrn über das eigene Geschick gemacht… Aber aus dem Zusammenbruch wollen wir uns ein neues Deutschland zimmern… Wetteifernd haben Angehörige aller deutschen Stämme draußen im Kampfe gestanden. Angehörige aller deutschen Stämme stehen vor uns…. Nun liegt Deutschlands Einheit in Eurer Hand, sorgt Ihr dafür, daß Deutschland beieinander bleibt, daß nicht das alte Kleinstaatenelend uns wieder übermannt, daß nicht die alte Zerrissenheit unsere Niederlage vervollständigt. Rettet Ihr die Einheit der deutschen Nation, die Ihr nun Bürger werdet der einen, der untrennbaren Deutschen Republik!… Die sozialistische Republik, die Euch durch mich begrüßt wird ein Gemeinwesen der Arbeit sein. Arbeit ist die Religion des Sozialismus, arbeiten müssen wir mit aller Kraft, mit ganzer Hingabe, sollen wir nicht zugrunde gehen und verkommen, sollen wir nicht zum Bettlervolk herabsinken… Und so laßt mich Eure Treue zur Heimat, die uns allen gemeinsame Liebe zur Einheit Deutschlands, unseren Stolz auf die Freiheit und die große unteilbare deutsche Republik zusammenschließen in dem Ruf: Unser deutsches Vaterland, die deutsche Freiheit, der freie Volksstaat Deutschland, – sie leben hoch!“
Wenn Martin Schulz nun sein angekündigtes Ziel, den deutschen Nationalstaat in einem EU-Vielvölkerstaat aufzulösen, nachkommen möchte, vernichtet er damit das Werk seines SPD-Parteigenossen Friedrich Ebert. Da es die AfD ist, die diesen Nationalstaat gerade nicht opfern will, sondern den deutschen Nationalstaat als gleichberechtigtes Glied unter den Staaten Europas beibehalten möchte, tritt die AfD in diesem Punkt sozusagen das Erbe Friedrich Eberts (SPD) an.
In diesem Sinn ist die AfD tatsächlich eine konservative Partei, weil sie das, was erkennbar funktioniert, „konservieren“ möchte.
Die Partei, die den deutschen Nationalstaat, also die dieses Werk der SPD bewahren möchte, also die AfD diskreditiert bezeichnet der selbe Martin Schulz als Leute, die deswegen „…Feinde…“.
Antisemitische Agitationen beginnen in Berlin erste Wirkungen zu zeigen
Nach einer antijüdischen Kampagne, so schreibt der Vorwärts, wird „…zum ersten Mal…“ von einer Anzahl an Vorfällen berichtet, denen zufolge Personen angegriffen wurden, die man aufgrund ihres Erscheinungsbilds als „Juden“ ansah.
Nr. 340a Abendausgabe:
Die Frage Deutschböhmen und die Frage der Nationalversammlung
Aus diesen beiden Artikeln der Abendausgabe gehen zweierlei Informationen hervor: Der erste Artikel behandelt aktuelle Entwicklungen zur später so brennenden Frage des Umgangs mit Millionen Deutschen auf dem Territorium des neu errichteten Staats der Tschechen. Der zweite Artikel betrifft die Organisation der Nationalversammlung als Legitimationsorgan für den von der SPD herbeigeputschten deutschen Nationalstaat.
Aus dem ersten Artikel geht hervor, daß die Tschechen wohl die deutsch besiedelten Gebiete erhalten sollen, die im K&K-Reich um das tschechisch sprechende Gebiet herum liegen und rein deutsch besiedelt waren, aber nun durch den neugebildeten tschechischen Staat von den deutschösterreichern abgetrennt waren. Gemäß dieser Meldung sei eine kantonale Struktur vorgesehen, die der deutschssprachigen Bevölkerung eine große Autonomie geben sollte.
Aus dem zweiten Artikel geht hervor, daß die SPD-Regierung den alten Reichstag nicht mehr zusammenkommen lassen möchte uns an dessen Stelle mit Hilfe einer Nationalversammlung den von der SPD geschaffenen deutschen Nationalstaat legitimieren möchte. Interessant an jenem Artikel ist auch die Rolle von Konrad Adenauer, der auf der Seite der alten Ordnung stand und den alten Reichstag wieder einberufen wollte. Nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg und dem Ende der Monarchie war die politische Zukunft in Deutschland zunächst unklar. Der Rat der Volksbeauftragten unter Friedrich Ebert wollte die Entscheidung über die zukünftige Verfassung und Staatsform einer verfassunggebenden Nationalversammlung überlassen. Dies entsprach auch dem Wunsch der MSPD, weiter Teile der USPD und der bürgerlichen Parteien. Ablehnend reagierten der linke Flügel der USPD und der Spartakusbund. Letztere verlangten nach russischem Vorbild eine Räteherrschaft. Umstritten war bei den Befürwortern einer Nationalversammlung der Zeitpunkt. Die MSPD plädierte für einen möglichst frühen Zeitpunkt, unter anderem um die Regierung demokratisch zu legitimieren. Die USPD dagegen verlangte einen deutlich späteren Wahltermin.
Pogrome polnischer Legionäre an Juden in Polen
Das SPD-Organ „Vorwärts“ sucht „Volksredner“
Festhaltenswert ist auch diese Anzeige im SPD-Organ „Vorwärts“, mit der der Vorwärts unter den Soldaten „Volksredner“, also Agitatoren sucht.
Es kann davon ausgegangen werden, daß diese als Agitatoren zur Abwehr der Spartakisten eingesetzt werden sollen. Jeder mag selbst darüber spekulieren, welcher Soldat sich auf derartige Anzeigen in nächster Zeit melden könnte.
1918_12_12 (Donnerstag) Vorwärts
Nr. 341 Morgenausgabe
Das Parteiorgan der SPD „Vorwärts“ wendet sich gegen Abspaltungen deutscher Gebiete
Eines der Kriegsziele innerhalb der militärischen Führung in Frankreich war die zumindest teilweise Restauration der Außengrenzen des napoleonischen Reichs mit einer Ostgrenze Frankreichs am Rhein. Dies hätte zur Folge, daß die Gebiete westlich des Rheins unter französische Kontrolle geraten würden. Zu diesem Zweck unterstützte Frankreich Separatistenbewegungen in diesen Gebieten.
Im Gegenzug zu diesen Separatisten drängte die SPD auf die Wahrung der nationalen Einheit.
Heute vor 99 Jahren: Die SPD stellt sich als sozialistische und nationale Partei dar! In einem weiteren Artikel macht das SPD-Organ heute vor 99 Jahren seinen Lesern klar, worin die SPD ihre revolutionäre Aufgabe sieht:
Die „revolutionäre Parole“ ist für die SPD die Wahl der Nationalversammlung, also des Parlaments, als „Volksvertretung“, also als Organ des deutschen Volks in Abgrenzung des Reichstags als Organ der auslaufenden Ständegesellschaft (z.B. Wahl ohne Frauenwahlrecht). Der letzte Reichstag war für fünf Jahre gewählt worden, sodaß 1917 eine Neuwahl angestanden hätte. Gesetze verlängerten die Legislaturperiode jedoch um jeweils ein Jahr.
Mit anderen Worten: Die „Revolution“ ist für die SPD die Ersetzung des deutschen Kaiserreichs durch den deutschen Nationalstaat!
Während also die SPD im Jahre 1918 die Schaffung eines Nationalstaats und eines zugehörigen Parlaments der Deutschen als „revolutionäre“ Parole feierte, möchte die Schulz-SPD im Jahre 2017 genau diesen von ihr selbst geschaffenen Nationalstaat in einem EU-Vielvölkerstaat auflösen.
Während die SPD im Jahre 1918 den Volksstaat erst schufen, vertreten die JUSOS heute „Deutschland abschaffen“.
Vermutlich hätten die JUSOS von heute Friedrich Ebert und Philipp Scheidemann als „Nazis“ bezeichnet und würden dazu aufrufen Parteitage anzugreifen, auf welchen Friedrich Ebert und Philipp Scheidemann als Redner auftreten.
Was will man mit einer SPD, die genau gegenteilige Positionen (Deutschland schaffen (1918) <=> Deutschland ABschaffen (2025)) vertritt noch anfangen?
Wir meinen dazu: Nicht Deutschland, sondern diese Partei gehört abgeschafft. Kein Land der Welt braucht politische Parteien, die eine Position und auch noch das Gegenteil dieser Position vertritt.
Daher unser Vorschlag: Auflösung dieser für die Menschen in diesem Lande überflüssigen Partei, die sich noch SPD nennt, als Gnadenakt vor der Geschichte dieses Landes!
Nr. 341a Abendausgabe
Das Parteiorgan der SPD „Vorwärts“ berichtet über die Vorgehensweise der Alliiierten
In mehreren Beiträgen berichtet das SPD-Parteiorgan „Vorwärts“ vom Vorgehen der Alliierten gegen die deutsche Bevölkerung, die in Gebieten lebt, die nicht vom neuen deutschen Kernstaat umfasst sind. Hierbei verwendet der „Vorwärts“ auch den Begriff „Konzentrationslager“, in die die Deutschen durch die Franzosen verschleppt wurden, in seiner damaligen Bedeutung. Die englische Regierung läßt verlauten, daß sie keinerlei Rücksicht auf die deutsche Bevölkerung zu nehmen bereit ist:
Das Parteiorgan der SPD „Vorwärts“ berichtet über die Vorgehensweise der Alliiierten
Ein weiterer Block Beiträge ist auf die innere Einheit der „Volksgenossen“ gegründet: Der spätere erste Reichskanzler eines deutschen Nationalstaats Philipp Scheidemann (SPD) verkündet vor den Soldaten: „Die Nationalversammlung… muß das Wort wahr machen: „Deutschland hat ewigen Bestand, es ist ein kerngesundes Land“, ein wahres Vaterland für alle Volksgenossen, eine Werkstätte für jeden Fleiß, eine dankbare Mutter für jeden in Krieg der Frieden verdienten Sohn, die Verwirklichung des große Ideals von Freiheit und der Gleichheit und der Brüderlichkeit! Der junge sozialistische und demokratische deutsche Freistaat hoch!„. Der Begriff der „Volksgenossen“ wird später bei einem anderen Sozialisten eine weitere „Karriere“ machen.
1918_12_13 (Freitag) Vorwärts
Nr. 342 Morgenausgabe
Das Parteiorgan der SPD „Vorwärts“ erklärt im Detail was die SPD unter „Revolution“ versteht; nationale Revolution mit Hilfe der Nationalversammlung
An diesem Morgen werden die Leser de „Vorwärts“ über das letzte Aufbäumen des alten Reichstags informiert. Dem Artikel sind all die Argumente zu entnehmen, aus denen heraus die SPD sich berechtigt fühlt, den alten Reichstag zu entmachten und an seine Stelle die Nationalversammlung als Organ des deutschen Volks zu setzen. Der „Vorwärts“ bringt dieses letzte Aufbäumen der alten Kräfte und ihr Ziel der nationalen Revolution wie folgt auf den Punkt:
Gegenüber der konterrevolutionären Parole: „Einberugfung des Reichstags!“ gibt es nur eine revolutionäre Parole: „Schleunigste Einberufung der Nationalversammlung“
Die Alliierten schneiden der deutschen Bevölkerung die Nahrungsmittelzufuhr über die Ostsee ab, Franzosen deportieren Deutsche
Nr. 342a Abendausgabe
Das Parteiorgan der SPD „Vorwärts“ erklärt im Detail was sie unter „Revolution“ versteht
In dieser Abendausgabe steht das Wüten und Ausbreiten der Bolschewiki mit drei Meldungen im Vordergrund
1918_12_14 (Samstag) Vorwärts
Nr. 343 Morgenausgabe
Diverse Kleinmeldungen aus dem Alltag eines besiegten Landes
Das Parteiorgan der SPD „Vorwärts“ berichtet über diverse Vorfälle der Alliierten, sowie von Judenpogromen in Polen und den Umstand, daß Linksradikale durch die SPD in Schutzhaft genommen wurden.
Die SPD läßt über ihre Gegner mit Hilfe des Militärs „Schutzhaft“ verhängen:
Heute vor 99 Jahren meldet das Zentralorgan der SPD „Vorwärts“, daß die SPD-Offiziellen mit Hilfe der auf die SPD vereidigten Reichswehr den ehemaligen SPD-Reichtsagsabgeordneten – und links von der SPD stehenden – Otto Rühle in „Schutzhaft“ genommen haben.
Eine Vorgehensweise, die sich bei anderen Sozialisten in nicht allzuferner Zukunft bedauerlicherweise bei links von diesen Sozialisten stehenden Personen zunehmender Beliebtheit erfreuen wird.
Wir fragen uns: von wem könnten diese späteren Sozialisten das denn ggf. „gelernt“ haben?
Zwischen 1907 und 1913 war Rühle Wanderlehrer des Zentralbildungsausschusses der SPD, von 1912 bis 1918 dann Mitglied des Reichstages. Am 20. März 1915 stimmten er und Karl Liebknecht, der bereits in der vorigen Abstimmung so abgestimmt hatte, als einzige Abgeordnete gegen die Bewilligung der Kriegskredite. Zuvor hatte sich Rühle am 4. August 1914 noch dem Fraktionszwang der SPD gebeugt und war der Abstimmung vom 2. Dezember 1914 ferngeblieben.
1916 − während des Ersten Weltkrieges − beteiligte sich Rühle an der Bildung des Spartakusbundes und im Dezember 1918 − nach Kriegsende − an der Gründung der KPD. Die KPD war Otto Rühle offenbar nicht links genug. Nach seinem Ausschluss aus der KPD im Oktober 1919 zählte Rühle am 3. April 1920 zu den Mitbegründern der KAPD. Ihr Hauptziel war die sofortige Beseitigung der bürgerlichen Demokratie und die Konstituierung einer Diktatur des Proletariats, wobei eine Diktatur einer Partei nach russischem Vorbild verworfen wurde. Die KAPD lehnte, anders als die KPD, insbesondere die leninistische Organisationsform des sogenannten demokratischen Zentralismus, die Teilnahme an Wahlen und die Mitarbeit in reformistischen Gewerkschaften ab.
Nr. 343a Abendausgabe
Die SPD-Regierung schafft sich eine eigene auf sich vereidigte Armee
Während der Märzrevolution von 1848 wurden Forderungen nach allgemeiner Wehrpflicht, Volksbewaffnung, kommunal aufgestellten Volkswehren mit freier Wahl ihrer Führer und regionalen Militärschulen erhoben. Seine Wurzeln hat der Volkswehrgedanke in der Französischen Revolution, als im Bedarfsfall die Nationalgarde mit aufgebotenen Bürgerwehren aufgestockt wurde (→ Levée en masse).
Die Volkswehr entsprach im Wesentlichen der während der Märzrevolution herausgebildeten Organisationsform. Mehrere entsprechende Volkswehrentwürfe wurden in der Frankfurter Nationalversammlung und in der preußischen Nationalversammlung eingereicht, unter anderem die Charte Waldeck vom 26. Juli 1848 und der Entwurf zu einem Wehrgesetze auf den Grundlagen der Gemeinde-Ordnung vom 10. August 1848.
Die Forderung nach einer Volkswehr, die mit Bürgerwehren nichts zu tun hatte, weil sie auf einer vollkommen anderen ideologischen Basis und daraus resultierend einem völlig anderen Staatsverständnis beruhte, nämlich jenem der Volkssouveränität, tauchte aus der Arbeiterbewegung, aber auch vereinzelt aus dem Militär auf.
Zwischen November 1848 und Februar 1849 kam es daher zu mehr als 300 Militärgerichtsverfahren. In Pillau wurden vier Offiziere zu drei Jahren Festungshaft verurteilt, weil sie einen entsprechenden Antrag an die Nationalversammlung unterzeichnet hatten. Zu den bekanntesten Offizieren, die für die Volkswehr eintraten, gehörte auch Wilhelm Rüstow. Auf Drängen des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. wurde er am 6. August 1850 in Abwesenheit schließlich zu 31,5 Jahren Festungshaft verurteilt.
In seinem im Dezember 1849 erschienenen Buch Der deutsche Militärstaat vor und während der Revolution untermauert Rüstow die Idee einer Volkswehr, die er im Schweizer Exil mit anderen zusammen unter anderem Emil Rothpletz in der Schweizer Armee umsetzen konnte.
In Deutschland und Österreich wurde die Idee der Volkswehren von Monarchen und oberen Militärs auf das Entschiedenste bekämpft und verfolgt sowie erforderliche Heeresreformen aus Furcht davor verschleppt. Schließlich gehörte das Militär zu den Königsrechten, von denen man nichts an das Volk abtreten wollte.
Das sollte erst nach dem Ersten Weltkrieg möglich sein. In einer demokratischen Republik ist nämlich das Volk der Souverän und nicht ein König oder irgendeine Dynastie. Daher hat auch das Staatsvolk selbst über sein Heer, wie es etwa in der Schweiz schon seit Jahrhunderten der Fall ist, zu entscheiden.
Die Volkswehren tauchten deshalb erst wieder am Ende des Ersten Weltkrieges im Rahmen der Novemberrevolution und der Münchner Räterepublik, als die monarchische Gewalt bei den Kriegsverlierern keinen Einfluss mehr hatte, allerdings nur für kurze Zeit wieder auf.
Beachtenswert an dieser Meldung ist jedoch, daß gemäß des im „Vorwärts“ abgedruckten Volkswehrgesetz diese „Volkswehr“ ausschließlich auf die Regierung und nicht auf das Volk vereidigt wurde. Dies wird erst die Eidesformel der Bundeswehr wieder ändern.
Die Alliierten erkennen die Räte nicht an und unterstützen die Tschechen bei der Inbesitznahme Böhmens
Der Vorwärts klärt die Bevölkerung über die Zustände in der Sowjetunion auf
1918_12_15 (Sonntag) Vorwärts
Nr. 344 Morgenausgabe
Sieg der SPD in den Deligiertenwahlen in Berlin und Beschreibung der „Besetzung“ deutscher Orte in Böhmen durch die Alliierten
Innenpolitisch geht es der SPD in erster Linie darum, sich gegenüber ihren linken Konkurrenten durchzusetzen.
Innenpolitisch kann die SPD sich bei den aktuellen Wahlen klar vor ihren linken Konkurrenten platzieren.
Historisch bemerkenswert ist außerdem die Terminologie der SPD, wenn es um die Übernahme der Macht in von Deutschen bewohnten Orten durch Alliierte geht. Das SPD-Zentralorgan spricht in diesem Zusammenhang von „Besetzung“ und von „slavischem Landhunger“. Der argumentative Dreh- und Angelpunkt der SPD ist bei der SPD hierbei das Recht auf Selbstbestimmung der Völker:
Ein weiteres bedeutendnes Thema ist natürlich die Verarbeitung des Weltkriegs:
In weiteren Artikeln klärt die SPD über die Zustände in Sowjet-Russland auf und über die Anstrengungen der Allierten in den Bürgerkrieg in Russland mir eigenen Streitkräften einzugreifen:
In der Anzeigenspalte findet sich die durchaus interessante Anzeige, daß Propagandisten zu vergeben wären:
1918_12_16 (Montag) Vorwärts
Nr. 345 Morgenausgabe
Drei Kundgebungen der SPD gegen die Linksextremisten (Boschewiki, Luxemburg&Liebknecht)
Friedrich Ebert: „Mit uns das Volk, mit uns der Sieg“; Friedrich Ebert (SPD) wollte damals mit dem Volk siegen, Martin Schulz (SPD) will heute gegen das Volk siegen, so kann man diese Beiträge wohl zutreffend zusammenfassen.
Heute vor 99 Jahren berichtet das SPD-Zentralorgan „Vorwärts“ über drei Kundgebungen der SPD gegen die nach „Revolution“ schreienden Linksextremisten. Würde sich heute ein AfD-Mitglied derart äußern, würden die SPD-Anhänger ihn wohl steinigen:
Philipp Scheidemann (SPD) über die Linksextremisten (Spartacus und Bolschewiki) im Hofjäger in Berlin und unter der Zierade eines „besonderen“ Deckenschmucks http://www.ansichtskarten-center.de/webshop/shop/ProdukteBilder/16341/AK_13170245_gr_1.jpg der bald zum Symbol einer weiteren sozialistischen Bewegung werden soll: „Die Spazierfahren Liebknechts und Rosa Luxemburgs mit Maschinengewehren, die bolschewistischen Gewalttaten in Neuköln und Mariendorf ziehen den Abwehrgedanken im Bürgertum groß… Die Dummenjungenstreiche einiger Offiziere seien ein Kinderspiel gegenüber dem Ungfug der bolschewistischen Hanswurste… Die russischen Bolschewisten müssen sich schämen, noch als Sozialisten gelten zu wollen, wo sie täglich schießen und hängen ließen…. Aber seine (Anm. Liebknechts) Politik sei so, daß sie zu solchen Zuständen führen müsse. Fast jeder Schatz dieser Abrechnung wurde von der Versammlung mit stürmischem Beifall unterstrichen.“
Ein Vorredner zu den Linksextremisten (Spartacus und Bolschewiki)im Zirkus Busch: „Keine Alleinherrschaft des Proletariats, das ganze deutsche Volk soll sich in der sozialistischen Republik wohlfühlen“
Friedrich Ebert (SPD) über die Linksextremisten (Spartacus und Bolschewiki) im Zirkus Busch: „Das ist Anarchie, wie versucht mit Terror und Gewalt die Veraltung in Gemeinde, Staat und Reich lahmzulegen… Sie kennt nur ein Ziel; Das Phantom der Weltrevolution. Das Leben des eigenen Volks, die wirtschaftlichen und politischen Sicherungen seines Bestands sind ihnen gleichgültig“
Friedrich Ebert (SPD) über die Linksextremisten (Spartacus und Bolschewiki)im Zirkus Busch: „Es machen sich bedrohliche Erscheinungen bemerkbar, die mit Demokratie und Sozialismus nichts zu tun haben, sondern zu ihnen in schärfstem Gegensatz stehen; Erscheinungen, die von der deutschen Sozialdemokratie stets grundsätzlich und scharf bekämpft worden sind“
Friedrich Ebert (SPD) über die Linksextremisten (Spartacus und Bolschewiki)im Zirkus Busch: „Ebenso unerlässlich ist dei Sicherung des Bestands der Republik gegen jeden Angriff… Diese Macht soll die Volkswehr sein… Diese Sicherung muß auch für die Nationalversammlung geschaffen werden, um alle Angriffe auf ihre Souveränität niederhalten zu können“
Otto Landsberg (SPD) im Palasttheater am Zoo: „Wir Sozialdemokraten beugen uns vor dem Volkswillen, das ist für uns eine Selbstverständlichkeit… Der Gedanke der baldigen Zusammenrufung der Nationalversammlung wird siegen trotz der Linksradikalen“.
Die SPD von heute vertritt die genau gegenteiligen Positionen zu den hier geäußerten. Was aber will man mit einer Partei, die jede beliebige Position vertritt und jeden Anhänger der eigenen früheren politischen Position vernichten möchte?
Während die SPD also die Mehrheit der Delegierten stellen wird, haben die Linksextremisten das Heft der Organisation dieses Kongresses in der Hand und nutzen diesen Vorteil.
Unter den linksextremistischen Delegierten ist einer, der es bald zum Führer der Münchener Räterepubik bringen wird; Der in Russland geborene Berufsrevolutionär Eugen Levine. Dieser ist in jenen Tagen noch in Essen damit beschäftigt als „Redner“ die dortigen Arbeiter für die Forderungen der (russischen) Linksextremisten zu gewinnen.
Der Agitator Eugen Levine findet im „Vorwärts“ Erwähnung:
Heute vor 99 Jahren wurde Eugen Levine (ex SPD, später KPD) im „Vorwärts“ erwähnt.
Jener Bericht im Vorwärts zeigt, wie derartige Leute sich die Teilnahme an den staatstragenden Konferenzen erschlichen.
In dieser Zeit agitierte Levinee nach dem Vorbild Lenins in Essen. Später wird er versuchen weitere Orte revolutionär in Brand zu setzen und wird dann von der KPD nach München geschickt werden, um Bayern zu revolutionieren.
Eugen Levine war im April 1919 der letzte „Staatschef“ der „Münchener Räterepublik“, die wenige Wochen als ein Ergebnis eines Putschs von Linksextremisten gegen die legitime Regierung Hoffmann (SPD) an der Macht sein wird und dort ein Gesellschaftsmodell nach bolschewistisch-leninistischem Vorbild zu installieren versuchte.
Als solcher es er mindestens politisch verantwortlich für die unter dieser Regierung begangenen Verbrechen, wie z.B. die Ermordung von Geiseln.
Er wird später von einem bayerischen Gericht des Hochverrats für Schuldig gesprochen werden und erschossen werden. Der bayerische Ministerpräsident Hoffmann (SPD) hatte sein Gnadengesuch nicht bearbeitet.
Wieder macht der Vorwärts das Selbstbestimmungsrecht der Völker geltend:
Und zwar für die Deutschen in Österreich und für die Deutschen in Karlsbad. Auch die Deutschen in Österreich fordern gemäß eines Beitrags im „Vorwärts“ auf Basis des Selbstbestimmungsrechts der Völker „den Anschluß“. Während bekannt ist, daß diesen „Anschluß“ ein anderer Sozialist zwanzig Jahre später umgesetzt haben wird, wird von den Sozialdemokraten bis heute verschwiegen, daß die Sozialdemokraten es waren, die diese Forderung als erste Sozialisten auf den Tisch der Geschichte brachten. Während damalige Sozialdemokraten „den Anschluß“ forderten, behaupten heutige Sozialdemokraten, daß es sich beim Vollzug dieser sozialdemokratischen Forderung zwanzig Jahre später um eine „Besetzung“ gehandelt habe:
Nr. 345 Abendausgabe
SPD und die „Revolution“ / Demokratie
Friedrich Eberts Konzept von „Revolution“ lautet Volkssouveränität! Auf dem Rätekongreß bringt Friedrich Ebert auf den Punkt, daß auf Bestreben der SPD nicht mehr die Dynastien, aber auch keine gesellschaftliche Klasse, sondern das ganze deutsche Volk als oberster Souverän die Herrschaft innehaben wird. Zentrale Kategorie in der Eröffnungsansprache ist „das Volk“, das sich eine „Volksstaat“ schafft, der nach dem Willen der SPD als „Volksrepublik“ zu organisieren ist.
100 Jahre später wird ein „Martin Schulz“ von der SPD antreten, um dem Volk der Deutschen diese Souveränität wieder zu entreißen, indem er behauptet, es gäbe einen Staat „EU“, in dem sich die Nationalstaaten aufzulösen haben.
Hierdurch zerstört Martin Schulz wissentlich und willentlich das Erbe Friedrich Eberts.
SPD im innersozialistischen Kampf gegen die Linksextremsten aus USPD und Spartacus
Zugleich kämpft de SPD auch gegen zwei Gegner im eigenen sozialistischen Lager, nämlich die links von der SPD stehende USPD und die wiederum links von der USPD stehende Spartacusgruppe.
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ aus den Grenzgebieten
Polen bricht die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland ab
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ von den „Friedensverhandlungen“
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ über Antisemitismus
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ gegen den Separatismus
Innenpolitisch kämpft die SPD gegen Separatisten. Insbesondere Frankreich unterstützt in jener Zeit Separatisten in den westlich des Rheins gelegenen Gebieten Deutschlands
1918_12_17 (Dienstag) Vorwärts
Nr. 346 Morgenausgabe
SPD und die „Revolution“ / Demokratie
Richard Müller („Leichenmüller“) spricht davon den Termin für die „Revolution“ festgelegt gehabt zu habe, dann kam der Aufstand er Flotte dazwischen
Hugo Haase von der USPD erklärt, worauf sich die Legitimität der gegenwärtigen Regierung begründet
SPD im innersozialistischen Kampf gegen die Linksextremsten aus USPD und Spartacus
Richard Müller (* 9. Dezember 1880 in Weira; † 11. Mai 1943 in Berlin) spielte als einer der Protagonisten der Revolutionären Obleute vor allem im Vorfeld und Verlauf der Novemberrevolution als Verfechter einer deutschen Räterepublik eine wichtige Rolle. So war er Vorsitzender des Vollzugsrates der Arbeiter- und Soldatenräte Großberlin. Bekannt wurde er durch seinen Ausspruch „Ein parlamentarisches System werde es nur über seine Leiche geben“, was ihm den Spitznahmen „Leichenmüller“ zutrug.
Dieser Richard Müller kündigt an diesem Tag schon an, das Zentralorgan der SPD, den „Vorwärts“ schließen zu wollen. Im neuen Jahr wird es dann einen Angriff auf das Vorwärtsgebäude durch Linksextremisten geben.
Bericht aus Bayern über die „Revolution“ in Nürnberg vom 9.11.
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ aus den Grenzgebieten
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ von den „Friedensverhandlungen“
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ über Antisemitismus
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ gegen den Separatismus
1918_12_17 (Dienstag) Vorwärts
Nr. 346 Morgenausgabe
SPD und die „Revolution“ / Demokratie
SPD im innersozialistischen Kampf gegen die Linksextremsten aus USPD und Spartacus
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ aus den Grenzgebieten
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ von den „Friedensverhandlungen“
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ über Antisemitismus
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ gegen den Separatismus
1918_12_24 (Dienstag) Vorwärts
Nr. 353 Morgenausgabe
SPD und die „Revolution“ / Demokratie
Seit mehreren Wochen gab es Streit um die Volksmarinedivision, die während der Novemberrevolution in Berlin gebildet worden war. Die so genanten „Volksbeauftragten“, also die Übergangsregierung in Deutschland nach dem verlorenen Weltkrieg, ließen sich im Regierungsviertel von einer Volksmarinedivision bewachen.
Zunächst umfasste die Volksmarinedivision rund 600 Mann, am 13. November 1918 bereits 1.500 und Ende November etwa 3.200 Mann. Bis Dezember 1918 ging die Zahl auf 1.800 zurück. Unter den Angehörigen der Volksmarinedivision waren Mitglieder von SPD, USPD, Spartakisten und spätere Kommunisten, meist waren es jedoch parteilose Matrosen. Diese Volksmarinedivision war in ihrer bedeutendsten Zeit in drei Abteilungen gegliedert. Die I. Abteilung mit 1.550 Mann hatte ihren Standort im Marstall und war unter anderem für die Bewachung von Reichskanzlei, Reichsbank, Museumsinsel und des Ullstein Verlags zuständig.
Die II. Abteilung mit 800 Mann hatte ihren Standort zunächst im Berliner Schloss, später in einem Lokal in der Kistenmacherstraße und danach im Preußischen Abgeordnetenhaus. Dieser Abteilung oblag die Bewachung des Preußischen Abgeordneten- und Herrenhauses.
Die III. Abteilung bestand zumeist aus Cuxhavener Matrosen und erreichte eine Stärke von 900 Mann. Ihr Standort war am Lehrter Bahnhof in Berlin. Sie versah Bereitschafts- und Streifendienst sowie die Bewachung der Bahnhöfe.
Die Verwaltungsabteilung der Volksmarinedivision mit 100 Mann hatte ihren Sitz zunächst im Marstall, später im Marinehaus am Märkischen Ufer 48/50. Dort ist auch eine Gedenktafel für den Stab der Volksmarinedivision angebracht. Zu ihren Aufgaben gehörten die Tätigkeiten der rückwärtigen Dienste.
Der Rat der Volksbeauftragten plante, zuverlässige Matrosen der Volksmarinedivision in die republikanische Soldatenwehr zu übernehmen und den Rest nach Gewährung einer Entschädigung zu entlassen.
Der preußische Finanzminister Hugo Simon (USPD) beschuldigte am 12. Dezember deren Angehörige, die sich im Berliner Stadtschloss einquartiert hatten, für das Verschwinden wertvoller Kunstschätze verantwortlich zu sein. Am 13. Dezember weigerte sich die Volksmarinedivision aber, das Schloss zu räumen. Der zuständige Stadtkommandant Otto Wels (SPD) stellte der Einheit daraufhin ein Ultimatum bis zum 16. Dezember 12 Uhr mittags. Die Truppe weigerte sich und setzte eine Maschinengewehrabteilung in Alarmbereitschaft. Die Division protestierte vor dem Reichsrätekongress.
Der Konflikt eskalierte dann an der Frage ausstehender und an Weihnachten so wichtiger Soldzahlungen.
Der SPD-Stadtkommandant Otto Wels läßt dann gegen die meuternde Volksmarinedivision die Maschinengewehre sprechen.
SPD im innersozialistischen Kampf gegen die Linksextremsten aus USPD und Spartacus
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ aus den Grenzgebieten
Nr. 353a Abendausgabe
SPD und die „Revolution“ / Demokratie
SPD im innersozialistischen Kampf gegen die Linksextremsten aus USPD und Spartacus
Im innersozialistischen Kampf um die Frage nach der „sozialistischen“ Gesellschaftsform und Regierungsform bezieht der Chefredakteur des SPD-Zentralorgans „Vorwärts“ klar Stellung und fordert die Anhänger auf, sich zu entscheiden: SPD oder Spartakisten, die zu bekämpfen sind.
Ausweislich der Unterschrift stammt dieses ganzseitige Werbeblatt aus dem Vorwärts von der antibolschewistischen Liga. Diese wurde im Dezember 1918 neu gegründet. Vorsitzender ist Eduard Staedtler.
Stadtler beschreibt nicht ohne Stolz in seinem während der Hitlerdiktatur 1935 veröffentlichten Buch, wie er am 12. Januar 1919 Kommandeur Waldemar Pabst von der Garde-Kavallerie-Schützen-Division im Eden-Hotel zur Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg animiert haben will. Die beiden letzteren wurden laut Stadtler am 15. Januar 1919 von den „Mannen Major Pabsts“ „beseitigt“. Zudem wird er behaupten, am 9. Januar 1919 erfolgreich Gustav Noske davon überzeugt zu haben, die Dahlemer Truppen gegen die Berliner Räteregierung einzusetzen. In jedem Fall beweist diese im SPD-Organ „Vorwärts“ geschaltene Anzeige die Nähe der im Dezember 2018 entsteenden außerparlamentarischen antibolschewistischen Opposition mit der SPD / dem „Vorwärts“.
Staedtler selbst wurde in Hagenau im Elsass als Sohn des Joseph Stadtler und dessen Ehefrau Catharina Stadtler geborenen Debua geboren und besuchte die katholische Volksschule seines Heimatortes. Später wechselte er an eine Schule in Belfort, wo er das französische Baccalauréat bestand, um schließlich in Hagenau sein deutsches Abitur abzulegen. Er studierte in Graz und Straßburg und bestand 1910 das Staatsexamen für höheres Lehrfach. 1910 bis 1912 war er im Schuldienst tätig. Während dieser Zeit wurde er 1911 bei Martin Spahn zum Dr. phil. promoviert. Im Ersten Weltkrieg geriet er 1916 als Vizefeldwebel des Füsilierregiments 122 in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1918 zurückkehrte. 1918 wurde er Leiter der Pressestelle des deutschen Generalkonsulats Moskau. Im Dezember 1918 gründete Stadtler die Antibolschewistische Liga, deren erster Leiter er wurde. Mit großzügigen Spenden deutscher Industrieller versehen, konnte er weitere antikommunistische Organisationen aufbauen, so z. B. das 1919 gegründete Generalsekretariat zum Studium und zur Bekämpfung des Bolschewismus. Stadtler war auch Vorstand der Vereinigung für nationale und soziale Solidarität (Solidarier), die 1918 von Heinrich von Gleichen initiiert worden war und aus der 1924 der Deutsche Herrenklub hervorging. Er war auch Mitglied des jungkonservativen Juniklubs. Zu seinem elitären Kreis aus exponierten nationalen Unternehmern, Politikern und Intellektuellen gehörten u.a. Karl Helfferich, Simon Marx, Adam Stegerwald, Franz Röhr, Heinrich von Gleichen-Rußwurm, Arthur Moeller van den Bruck, Otto Strasser, Franz von Papen und Hugo Stinnes. Stadtler wurde auch Mitglied der ähnlich elitären und einflussreichen Gesellschaft zum Studium des Faschismus.
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ von den „Friedensverhandlungen“
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ über Antisemitismus
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ gegen den Separatismus
1918_12_25 (Mittwoch) Vorwärts
Nr. 354 Morgenausgabe
SPD und die „Revolution“ / Demokratie
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ von den „Friedensverhandlungen“
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ aus den „Sozialwissenschaften“
In der heutigen Ausgabe des „Vorwärts“ findet sich ein bizarr wirkender Artikel von Hans Fehlinger über das Thema „Rassenhygiene“. Dieser Artikel ist insofern bemerkenswert, da er erstens prominent auf Seite drei unter Artikeln von Ebert, Landsberg und Scheidemann platziert ist. Er ist zweitens bemerkenswert, da er Positionen enthält, die heutigen SPDlern und vor allem heutigen Jusos die Haare zu Berge stehen lassen dürften. Fehlinger befürwortet in diesem Artikel rassehygienische Maßnahmen, so weit sie nicht sozial, sondern genetisch indiziert sind.
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ gegen den Separatismus
1918_12_26 (Donnerstag) Vorwärts
ausgefallen, weil Revolutionäre die Redaktion besetzt hatten
1918_12_27 (Freitag) Vorwärts
Nr. 355 Morgenausgabe
SPD und die „Revolution“ / Demokratie
SPD im innersozialistischen Kampf gegen die Linksextremsten aus USPD und Spartacus
Oscar Cohen (USPD), teilt mit Karl Liebknecht eine Rechtsanwaltskanzlei. Dieser Oscar Cohen gibt bekannt, daß er am 4. und 5. November 1918 Geld zur Entfesselung der Revolution in Deutschland erhalten hatte
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ aus den Grenzgebieten
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ von den „Friedensverhandlungen“
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ über Antisemitismus
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ gegen den Separatismus
1918_12_25 (Mittwoch) Vorwärts
Nr. 354 Morgenausgabe
SPD und die „Revolution“ / Demokratie
SPD im innersozialistischen Kampf gegen die Linksextremsten aus USPD und Spartacus
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ aus den Grenzgebieten
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ von den „Friedensverhandlungen“
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ über Antisemitismus
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ gegen den Separatismus
Nr. 354a Abendausgabe
SPD und die „Revolution“ / Demokratie
SPD im innersozialistischen Kampf gegen die Linksextremsten aus USPD und Spartacus
Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ aus den Grenzgebieten
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Nachrichten des SPD-Organs „Vorwärts“ gegen den Separatismus