Feinstaubhysterie

By EEA (European Environment Agency) [Attribution], via Wikimedia Commons

Feinstaub ist ein Teil des Schwebstaubs. Die aktuelle Definition des Feinstaubs geht zurück auf den im Jahr 1987 eingeführten „National Air Quality“-Standard for Particulate Matter (kurz als PM-Standard bezeichnet) der US-amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA (Environmental Protection Agency). Die ursprüngliche Definition des Feinstaubs basierte auf der Johannesburger Konvention aus dem Jahr 1959 und sah als Trennkorndurchmesser einen aerodynamischen Durchmesser von 5 µm vor.

Etwa 90 % des Feinstaubs in der Atmosphäre weltweit sind natürlichen Ursprungs, wie zum Beispiel durch Aerosol aus Meerwasser über den Ozeanen, vulkanische Aktivität und Waldbrände. Die restlichen 10 % sind anthropogenen Ursprungs (durch Menschen verursacht), überwiegend durch die Verbrennung von Kohlenstoffverbindungen.

Diese restlichen 10% machen 220 Tonnen pro Jahr aus und haben wiederum diverse Ursachen. Diese verteilen sich gemäß Bundesumweltministerium in Deutschland wie folgt:

  • Wirtschaft: 74.000 t/Jahr
    • Industrie: 60.000 t/Jahr
    • Schüttgutumschlag: 8.000 t/Jahr
    • Industriefeuerungen: 6.000 t/Jahr
  • Verkehr: 64.000 t/Jahr
    • Straßenverkehr: 42.000 t/Jahr
    • Luftverkehr, Schiffsverkehr und sonstiger Verkehr: 16.000 t/Jahr
    • Schienenverkehr: 6.000 t/Jahr
  • Privathaushalte und Kleinverbraucher: 33.000 t/Jahr
  • Silvester-Feuerwerk: 4.000 t/Jahr[16][17]
  • Elektrizitäts- und Fernheizwerke: 19.000 t/Jahr
  • Landwirtschaft: 15.000 t/Jahr
  • Tierhaltung: 7.500 t/Jahr
  • Sonstige: 7.500 t/Jahr
Demnach ist für 3% der Feinstaubbelastung der KFZ-Verkehr verantwortlich. Es gelten dennoch folgende Grenzwerte:
  • Seit dem 1. Januar 2005 beträgt der einzuhaltende Tagesmittelwert für PM10 50 µg/m³ bei 35 zugelassenen Überschreitungen im Kalenderjahr.
  • Seit dem Jahr 2005 beträgt der Jahresmittelwert für PM10 außerdem 40 µg/m³.

In einem Liter Luft dürfen sich im Tagesdurchschnitt damit maximal 50 Milliardstel Gramm Feinstaub befinden. Bildlich gesprochen bedeutet dies: Wenn man über der gesamten Rasenfläche der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart die Luft vom Boden bis zur Höhe eines dreistöckigen Gebäudes sammeln würde, dann dürfte sich darin nicht mehr Feinstaubmasse befinden als drei Gramm. Das ist das Gewicht eines Walnusskerns. Diese Konzentration muß diese Luft dann noch an mindestens 330 Tagen in einem Jahr einhalten und das an jeder einzelnen Stelle, an der die Luft gemessen wird.

Es wundert damit nicht, daß sich dieser „Feinstaub“ zu einem Hauptinstrument im Kampf gegen den Verbrennungsmotor entwickelt hat und das, obwohl der Verbrennungsmotor nicht einmal für 3% der Belastungen verantwortlich ist.

Dies zieht beispielsweise die absurd wirkende Erscheinungen nach sich, daß aufgrund des Feinstaubs aus Dieselfahrzeugen, diesen Fahrverbote auferlegt werden sollen, während hingegen viel höhere Konzentrationen an Feinstaub in U-Bahnhöfen und in Büros neben Laserdruckern kein Problem darzustellen scheinen. Dies läßt durchaus den Schluss zu, daß „Feinstaub“ in dieser Diskussion in erster Linie dazu dient, eine Rechtfertigung dafür zu schaffen, den Dieselmotor zu diskriminieren.

 

2018_05_13 Feinstaub in U-Bahnhöfen deutlich über den für Autoverkehr definierten Grenzwerten

STUTTGART – In ganz Deutschland sollen nach der Vorstellung von Umweltschützern Fahrzeuge Fahrverbote bekommen, um auf diesem Weg die „Feinstaubbelastung“ in den Griff zu bekommen. Zu diesem Zweck sollen in den betroffenen Gebieten die Autofahrer auf die U- und S-Bahnen umsteigen.

Doch: In diesen U-Bahnen sind die Feinstaubbelastungen jüngsten Messungen zufolge höher als auf der am stärksten belasteten Straße Stuttgarts:

Doch zwei Stationen weiter gehen die Messwerte in den Bahnhöfen erneut steil nach oben. Dort befindet sich das Neckartor, das Stuttgart wegen seiner hohen Schadstoff-Messwerte bundesweite Bekanntheit verschafft hat. Auf der U-Bahn-Fahrt dorthin liegt der Feinstaubgehalt erneut die meiste Zeit um die 25 Mikrogramm, doch beim Aussteigen in dem unterirdischen Bahnhof schießen sie erneut nach oben – dieses Mal sogar auf 120 Mikrogramm. Allerdings nur in der Station. Kaum erreichen sie die vielbefahrene Durchgangsstraße an Deutschlands angeblich dreckigster Kreuzung, geht es wieder steil bergab mit der Feinstaubkonzentration – auf 25 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Wissenschaftlich ermitteln ließe sich die Ursache dieser hohen Feinstaubkonzentration in den unterirdischen U-Bahnhöfen nur durch eine Analyse der Partikel, die dort eingesammelt wurden. Aber es liegt nahe, dass zu den Ursachen auch der Abrieb aus dem Bahnbetrieb zählt, etwa von Rädern und Gleisen….. „In unterirdischen U-Bahnhöhen ist die Belastung deutlich höher als an den Straßen – selbst wenn diese viel befahren sind“

Doch selbst in der Bahnhofshalle des Hauptbahnhofs in Stuttgart liegt der Messwert für Feinstaub bei 75.

Vor diesem Hintergrund kann offenbar nur geraten werden das Auto zu benutzen und die U-Bahnen zu vermeiden, wenn man Angst vor „Feinstaub“ hat.

 

2017_07_18 „Neuer Staatsfeind Feinstaub“: AfD gegen Fahrverbote

AfD-Fraktionschef Jörg Meuthen ist für eine Umweltpolitik, die sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientiere.

Die AfD-Fraktion im Stuttgarter Landtag fordert die Landesregierung auf, den „Luftreinhalteplan für den Regierungsbezirk Stuttgart“ zu überarbeiten und von den angekündigten Fahrverboten Abstand zu nehmen.

Auf einer am 17. Juli 2017 in der Landeshauptstadt abgehaltenen gemeinsamen Pressekonferenz mit der AfD-Gemeinderatsfraktion, spottete Fraktionschef Prof. Jörg Meuthen über den „Feinstaub als neuen Staatsfeind Nr. 1“ und plädierte für eine Umweltpolitik, die sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientiere. Seine Partei lehne Zwangsmaßnahmen zur Erziehung der Bürger ab, werde aber konstruktiv sein, was eine zukunftsorientierte Politik der Luftreinhaltung angehe.

„Für die Begründung der Fahrverbote müssen Behauptungen der Feinde des Individualverkehrs herhalten, die samt und sonders unbewiesen sind“, sekundierte Gemeindesratsfraktionschef Prof. Lothar Maier. Die Fahrverbote seien autoritär, unsozial, wirtschaftsfeindlich und kämen für die Betroffenen einer Enteignung gleich. Maier: „Man beschließt Maßnahmen, die den Bürger arm machen und das Gewerbe schwer treffen werden. Danach erst überlegt man, ob man eine Begründung für die Maßnahmen finden kann.“ Eine unverantwortlichere Art der Amtsführung sei schwer vorstellbar.

Die AfD akzeptiere das Recht der Bürger auf saubere Luft, erklärte der verkehrspolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Bernd Gögel. Die Luftqualität in Stuttgart habe sich in den vergangenen Jahren ständig verbessert, aber eine Stadt ohne Individual- und Geschäftsverkehr sei eben nicht vorstellbar. Gögel verwies darauf, dass die EU-Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxide ständig abgesenkt worden seien, und zwar in einem Tempo, dem die Automobilindustrie nicht folgen könne.

Die AfD fordert die Verwaltung der Landeshauptstadt auf, die Belastung durch Feinstaub und Stickoxide zunächst mit technischen Mitteln – vor allem Nassreinigung betroffener Hauptverkehrsstraßen und/oder Luftfiltration z.B. nach dem Ecovac-System – zu lösen. Die Landesregierung und die Verwaltung der Landeshauptstadt werden aufgefordert, weitreichende Maßnahmen, die in die Mobilität der Bürger eingreifen, nur nach enger Abstimmung mit den betroffenen Interessengruppen und Bürgern zu treffen. Gögel rief zu einer „breiten Diskussion“ darüber auf, „wie wir in 20 oder 30 Jahren leben und mit welchen Techniken wir uns fortbewegen wollen“.

 

2017_04_03 Aktuelle Stunde im Baden Württembergischen Landtag zum Thema Feinstaub

 

2015_06_11 Feinstaub aus Laserdruckern ein mögliches Problem

Es hat bereits einige Untersuchungen zum Thema Emissionen von Laserdruckern gegeben. Diese Untersuchungen ergaben, dass viele Geräte vor allem in der Anfangsphase eines Druckvorganges eine erhebliche Anzahl von sehr feinen Partikeln ausstoßen. Dabei handelte es sich um äußerst feine Partikel. Die ultrafeinen Partikel sind nur wenige Nanometer groß und sind daher lungengängig. Sie können tief in die Lunge eindringen und sich dort ablagern. Allerdings sind die erzeugten Emissionen von Druckermodell zu Druckermodell höchst unterschiedlich. Bedauerlicherweise finden diese Informationen im Gegensatz zu Feinstaub aus Dieselfahrzeugen kaum oder keine Beachtung.