Schlag gegen Rauschgiftszene – zahlreiche Verstöße – U-Haft
Aus polizeilicher Sicht besonders besorgniserregend erscheint der hohe Anteil an jugendlichen Tatverdächtigen. Bei insgesamt 25 männlichen und 4 weiblichen Tatverdächtigen liegt der Anteil der Personen unter 18 Jahren bei knapp 40%. In einem Fall wurde ein 14-Jähriger im Beisein eines 13-Jährigen beim Erwerb von Marihuana festgestellt.
Im Rahmen der Ermittlungen konnten neben diversen Cannabisprodukten auch Heroin, Methamfetamin (sog. Crystal) und Amfetamin aufgefunden und sichergestellt werden. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Traunstein bzw. dem zuständigen Ermittlungsrichter wurden in sechs Fällen die Wohnräume der Tatverdächtigen durchsucht. Hierbei konnten weitere Beweismittel erlangt werden. Zudem wurden neben zahlreichen Mobiltelefonen auch 1000 € vermeintliche Drogengelder auf Weisung der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt.
Herausragende Einzelfälle:
- Im Rahmen von Ermittlungen wurde bekannt, dass ein 24-jähriger deutscher Staatsangehöriger schwunghaften Handel mit Betäubungsmittel treiben soll. Zudem stellte sich heraus, dass er mindestens in drei Fällen Cannabisprodukte an Minderjährige abgegeben hatte. Der 24-Jährige konnte am 26.06.2016 vorläufig festgenommen werden. Im Verlauf der Durchsuchung der Wohnräume des Tatverdächtigen konnten neben diversen Rauschgiftutensilien auch eine Kleinmenge Amfetamin sichergestellt werden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Traunstein wurde der Tatverdächtige am Folgetag dem Ermittlungsrichter vorgeführt, welcher einen Untersuchungshaftbefehl erließ.
- Weiter wurde bekannt, dass ein 25-jähriger senegalesischer Staatsangehöriger in mindestens drei Fällen Kleinmengen Cannabis an einen 14-Jährigen veräußert hatte. Der Tatverdächtige konnte am 29.06.2016 vorläufig festgenommen. Bei der Durchsuchung der Wohnräume des Tatverdächtigen konnten neben zwei Mobiltelefonen auch Bargeld in szenetypischer Stückelung aufgefunden und sichergestellt werden. Auch er wurde am Folgetag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Traunstein dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt, welcher die Untersuchungshaft gegen den 25-Jährigen anordnete.
- Am 30.06.2016 konnte ein 22-jähriger senegalesischer Staatsangehöriger vorläufig festgenommen werden, welcher im Verdacht steht, in mindestens 35 Fällen Kleinmengen Marihuana gewinnbringend weiterveräußert zu haben. Im Rahmen der Durchsuchung konnten bei dem Tatverdächtigen neben 18 Gramm Marihuana und diversen Rauschgiftutensilien, welche ein Handeltreiben untermauern, auch Bargeld im mittleren dreistelligen Bereich, welches vermutlich aus Drogengeschäften stammt, sichergestellt werden.
- Am 01.07.2016 wurde ein 30-jähriger nigerianischer Staatsangehöriger vorläufig festgenommen, da er im Verdacht steht, in zahlreichen Einzelfällen Marihuana an zum Teil 14-Jährige gewinnbringend weiterveräußert zu haben. Im Rahmen der Durchsuchung konnte bei dem Tatverdächtigen Bargeld im mittleren zweistelligen Bereich sichergestellt werden. Der 30-jährige Tatverdächtige wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Traunstein am Folgetag dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt, welcher hierbei die Untersuchungshaft gegen den 30-Jährigen anordnete.
- Aufgrund eines aufgefundenen Butterflymessers muss sich ein 28-Jähriger wegen eines Verstoßes nach dem Waffengesetz strafrechtlich verantworten; einen 20-Jährigen erwartet ein Bußgeld, da bei ihm im Verlauf der Kontrolle ein sog. Einhandmesser sichergestellt wurde.
- Zudem wurden im Verlauf der Kontrollen zwei Fahrzeuglenker angetroffen, welche unter Alkoholeinfluss standen. Gegen beide Fahrzeuglenker wurde ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Beide erwartet ein Bußgeld von jeweils 500 €, ein einmonatiges Fahrverbot und Punkte in der Verkehrssünderdatei.
Abschließend wird angemerkt, dass durch die umfangreichen Erkenntnisse, welche im Verlauf der Kontrollaktion gewonnen werden konnten, weitere Tatverdächtige ermittelt werden können. Aufgrund der intensiven Ermittlungen wurde der örtlichen Rauschgiftszene erfolgreich entgegengewirkt. Die Szenetreffpunkte in Waldkraiburg werden auch weiterhin polizeilich überwacht. Neben empfindlichen Geldstrafen haben sicherlich einige der Tatverdächtigen, im Falle einer Verurteilung, empfindliche Freiheitsstrafen zu erwarten
Quelle: – Pressemeldung der Operativen Ergänzungsdienste Traunstein v. 07.07.2016 –